Zusammenfassung
Die Existenz des SbCl −6 -Ions in Lösungen von SbCl5 in POCl3 bei Gegenwart starker Cl−-Ionendonoren wird durch Leit-fähigkeitsmessungen sichergestellt; das Komplexion ist relativ stabil und nicht zu Poly-ionen assoziiert.
SbCl5·POCl3 zeigt das Dissoziationsverhalten eines gekoppelten Gleichgewichtes und liegt dementsprechend in Lösungen teilweise als Koordinationsverbindung vor (Cl5SbOPCl3). Aus den Eigenschaften des SbCl −6 -Ions und dem Vergleich kondukto-metrischer und potentiometrischer Messungen an Cl5SbOPCl3-Lösungen folgt die Dissoziation:
(K=4·10−6); dieser leigt ein Gleichgewicht zwischen Cl−-und O-Koordination zu Grunde,
das stark auf die Seite des Chlorokomplexes verschoben ist (K≤10−9). In reinen SbCl5-Lösungen herrscht wegen der geringen Cl−-Donorstärke des POCl3 die O-Koordination vor. Das POCl +2 -Ion zeigt normale Beweglichkeit und gegenüber Leitfähigkeitsmessungen keine nennenswerte chemische Solvatation.
Die Änderung des Leitvermögens frisch hergestellter SbCl5-Lösungen mit der Zeit kann durch die Dissoziation von Neutralkolloiden erklärt werden. Sie gehen in einen Gleichgewichtszustand über, der fast dem in Lösungen von Cl5SbOPCl3 entspricht und von diesem nach kurzer Zeit erreicht wird.
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Zugleich 15. Mitt. der Reihe: „Das Solvosystem Phosphoroxychlorid”
3. Mitt.:M. Baaz undV. Gutmann, Mh. Chem.90, 276 (1959).
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Baaz, M., Gutmann, V. Leitfähigkeitsmessungen in Phosphoroxychlorid. 4. Mitt.: Antimonpentachlorid. Monatshefte für Chemie 90, 426–442 (1959). https://doi.org/10.1007/BF00901695
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