Zusammenfassung
Es wird der Mechanismus der Umsetzung zwischen Oxalsäure und Permanganat entwickelt, dessen wesentlichstes Kennzeichen innerhalb eines sich aus zahlreichen Einzelschritten zusammensetzenden Reaktionsgetriebes die Betätigung des Radikals (COO)2 − zu sein scheint. Diesem Radikal, dem primären Oxydationsprodukt von (COO)2 2− in einer Reihe von Reaktionslinien, gebunden an die sich automatisch anreichernden Wertigkeitsstufen von Mangan, kommt insbesondere gegenüber dem Permanganation eine viel größere Reaktionsfähigkeit zu als dem unoxydierten (COO)2 2−-Ion. Dieses Verhalten, das sich im Rahmen des Gesamtvorganges als Autokatalyse auswirkt, deutet bekannte Erscheinungen in dem in Rede stehenden System.
Ist neben Permanganat noch eine weitere reduktionsfähige Molgattung X vorhanden, so gibt die Verlangsamung der Permanganatreaktion an der Stelle “Manganistufe” Raum zur Aufteilung des (COO)2 −-Radikals zwischen dessen Reaktionen in Richtung der Reduktionen einerseits der Manganistufe, anderseits der Molgattung X. Ist Reduktion der letzteren praktisch lediglich an die Wirksamkeit des genannten Radikals gebunden, so gewährt das Reaktionsbild, beurteilt nach dem Verhalten der Bruttokomponenten des Systems, den Eindruck des Vorliegens “aktiver Oxalsäure”. Die an X geknüpften Voraussetzungen sind, wie sich aus der Literatur ergibt, bei Merkurichlorid erfüllt und treffen mit großer Wahrscheinlichkeit auch für Sauerstoff zu; die Mechanismen der Betätigung dieser beiden Molgattungen im Wege ihrer Reduktion werden diskutiert.
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Abel, E. Über den Mechanismus der Oxalsäure-Permanganat-Reaktion und über die sogenannte „aktive Oxalsäure”. Monatshefte für Chemie 83, 695–709 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00897718
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