Zusammenfassung
Die Mutationbr unterdrückt die Omminbildung in den Imaginalaugen und in den Hoden; dabei entsteht ein im Wildauge nicht vorhandener roter Farbstoff, der das charakteristische Redoxverhalten der Ommochrome zeigt. Im Hoden vonbr fehlt das Xanthommatin.
Ina/a;br/br-Augen wird kein Ommochrom gebildet;a unterdrückt die Ommochrombildung vollständig.
Das Fluoreszenzmuster derbr-Augen gleicht dem der +-Augen; also wird die Senkung der Pteridinbildung gegenübera nicht erst durch die Omminbildung, sondern auch schon durch die Entstehung von Ommatinen bewirkt.
In Parabiosen mit + werden diebr-Augen nicht verändert;br-Partner bewirken die Ausfärbung dera-Augen und die entsprechende Veränderung des Fluoreszenzmusters. Die Senkung der Pteridinbildung entspricht dem Grad der Verdunkelung desa-Auges.
Inbr-Puppen ist Kynurenin und 3-Hydroxykynurenin enthalten, und die Kynureninbildung erreicht ihr Maximum bei Beginn der Augenausfärbung und fällt dann wieder ab.
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Kühn, A., Egelhaaf, A. Über die mutationbr (Braunäugig) BeiEphestia Kühniella . Zeitschrift für Vererbungslehre 90, 244–250 (1959). https://doi.org/10.1007/BF00888756
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