Die Abhängigkeit der Körperfarbe beiDrosophila Melanogaster von Einem Genbedingten Hemmstoff

Zusammenfassung

• 1. Tyrosin ist nachweislich die Vorstufe des Melanins beiDrosophila. Die Tyrosinkurve weist im Verlauf der Puppenentwicklung 2 Maxima auf, eins zur Zeit der Puppenbildung und ein zweites zur Zeit der K\:orperpigmentierung. Ein quantitativer Unterschied im Tyrosingehalt vone- undy-Puppen besteht nicht. Die beiden Rassen unterscheiden sich also nicht hinsichtlich des Chromogens.

• 2. Durch Elektrophorese lassen sich in den Fliegenpuppen 2 Phenolasen nachweisen und voneinander trennen, n\:amlich eine Mono- und eine Diphenolase, die auch mittels der Ultrazentrifuge entmischt werden k\:onnen, weil die Monophenolase strukturgebunden ist.

  Die Monophenolase ist durch die ganze Puppenentwicklung hindurch in gleicher Menge vorhanden, während die Diphenolase nur zur Zeit der Verpuppung in nachweisbarer Menge auftritt.

  Quantitative Messungen des Mono- und Diphenolasengehaltes vone- undy-Puppen ergaben keinen Unterschied. Die beiden Rassen unterscheiden sich also auch nicht hinsichtlich der melaninbildenden Fermente.

• 3. Die verschiedene K\:orperpigmentierung derDrosophila-Mutantene,b + undy beruht vielmehr auf einemHemmstoff, der die Melaninbildung beiAzotobacter hemmt und so quantitativ bestimmt werden kann.

  Der Hemmstoff, dessen Menge vom Puppenalter abhängt, nimmt mit abnehmender Körperpigmentierung der Fliegen zu, ist also beiy-Tieren am größten, beie-undb-Tieren am kleinsten. Er ist dialysabel, thermostabil und in Methanol, Äthanol, Aceton und Wasser löslich; durch Basen wird er zerstört.

  Mit Hilfe der Papierchromatographie konnte der genabhängige Hemmstoff alsAscorbinsäure identifiziert werden.