Artkreuzungen bei Birken

Zusammenfassung

• 1. Hinweise auf die allgemeine Bedeutung der Artkreuzungen in der Forstpflanzenz\:uchtung werden durch einige angef\:uhrte Beispiele von positiven Kreuzungsergebnissen unterstrichen.

• 2. Berichte \:uber den Erfolg der 1953 und 1955 in der Zweigstelle Waldsieversdorf vorgenommenen gelenkten Kreuzungen zwischenBetula verrucosa undBetula pubescens liefern einen Beitrag zu der umstrittenen Frage nach der M\:oglichkeit der Bastardierung dieser beiden Arten. Die Keimf\:ahigkeit der im Jahre 1953 geernteten Samen dieser Kreuzungen war au\sBerordentlich gering, und es gingen nur zwei 42-chromosomige Nachkommen daraus hervor. Der Bastardcharakter dieser 42-chromosomigen Individuen wird durch ihre morphologischen Merkmale stark unterstrichen.

  Über die 1955 durchgeführten Kreuzungen dieser beiden Arten liegen lediglich Teilergebnisse vor, da bisher nur ein geringer Teil des vorhandenen Materials mikroskopisch untersucht werden konnte. Das Keimprozent war 1955 wesentlich höher. Aus insgesamt 135 geernteten Fruchtständen wurden 379 Kreuzungsnachkommen erhalten, von denen nach teilweiser Untersuchung bereits 23 Pflanzen mit Sicherheit als 42-chromosomig angesprochen werden können.

• 3. Kreuzungen zwischenBetula verrucosa undBetula urticifolia, einer Variet\:at vonBetula pubescens, die ebenfalls 56 Chromosomen besitzt, lieferten \:au\sBerst w\:uchsige Bastarde, bei denen ausnahmslos 42 Chromosomen gez\:ahlt werden konnten. Die \:Uberlegenheit der Wuchsleistungen dieser Bastarde betr\:agt nach 3 in der Vegetationsperiode von 1955 durchgef\:uhrten Messungen durchschnittlich das 2,5\2-3,5-fache der Wuchsleistungen entsprechender Kontrollpflanzen.

Wenn durch geeignete Frühtestmethoden bewiesen werden kann, daß es sich um eine andauernde Überlegenheit in der Wuchsleistung handelt, soll die Produktion derartig wüchsiger Artbastarde mit Hilfe von Samenplantagen in größerem Umfange vorgenommen werden.