Zusammenfassung
Auf Grund unserer Untersuchungen und der Angaben im Schrifttum glauben wir, zu folgenden Schlüssen berechtigt zu sein:
Bei Erythrodermien verschiedener Genese können mit der Versilberungsmethode nachOliverira argyrophile Fasern nachgewiesen werden. Dies ist nur der Fall bei schweren lang andauernden oder häufig rückfälligen Hauterkrankungen. Die häufig gleichzeitig oder auch ohne Vorkommen von argyrophilen Fasern festgestellte Wucherung von Reticulumzellen in der Haut weist darauf hin, daß Proliferation des reticuloendothelialen Gewebes in der Haut eine Abwehrreaktion auf eine schwere, den ganzen Organismus schädigende Noxe, meist unbekannter Natur, ist. die Reticulohistiocytosis cutanea cum melanodermia bleibt als klinischer Begriff bestehen.
Nach Fertigstellung dieser Arbeit kam uns der Bericht über die Verhandlungen der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Wien 1956 zu Gesicht, indem ein Vortrag vonKnoth (Gießen) über: „Die diagnostische Bedeutung des Gitterfasernachweises bei Dermatosen” referiert wird, den der eine von uns (Frühwald) wegen der Zweiteilung des Kongresses nicht hören konnte. Auf die Anfrage hin hat uns Herr ProfessorBohnstedt freundlicherweise das Manuskript des Vortrages zugesandt, wofür wir ihm und HerrnKnoth zu großem Danke verpflichtet sind. Der Verf. hat 169 Fälle der verschiedensten Hautveränderungen nachOliveira untersucht und häufig argyrophile Fasern gefunden. Er nimmt an, daß der Nachweis argyrophiler Fasern nur eine Aussage über die Anwesenheit faserbildender reticulo-histiocytärer Zellelemente gestattet und zunächst keine diagnostische Bedeutung haben darf.
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Frühwald, R., Höfer, W. Argyrophile Fasern bei Hautkrankheiten (speziell bei Erythrodermie). Arch. klin. exp. Derm. 205, 79–92 (1957). https://doi.org/10.1007/BF00738602
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