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Über Klinik und Anatomie der Tumoren der Medulla oblongata-Halsmarkgrenze

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Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es werden zwei Tumoren der Medulla-oblongata-Halsmarkgrenze klinisch und anatomisch beschrieben; und zwar ein solitäres intramedulläres Neurinom mit größter Ausdehnung im Bereich der Grenze zwischen Medulla oblongata und erstem Halssegment und ein Meningeom der hinteren Schädelgrube, das das Mark auf gleicher Höhe gegen den hinteren Rand des Foramen occipitale magnum gepreßt hat. Im ersten Fall bietet das klinische Bild für die Höhenlokalisation des Tumors keine Schwierigkeiten. Im zweiten Fall hat sich zunächst ein an eine amyotrophische Lateralsklerose erinnerndes Krankheitsbild entwickelt, und erst in weit fortgeschrittenem Stadium war eine genauere Höhenlokalisation möglich. Dieser Fall bietet anatomisch das ungewöhnliche Bild einer Degeneration der motorischen Vorderhornzellen mit Atrophie der vorderen Wurzeln im Bereich der untersten Halssegmente und in abnehmender Stärke auch noch im Dorsal- und Lumbaimark, infolge chronischer Kompression der Pyramidenbahnen in Höhe ihrer Kreuzung bei fehlender sekundärer Degeneration der Pyramidenfasern. — Die klinischen Erscheinungen lassen sich trotz starker Verdrängung des Rückenmarkes mit den anatomischen Veränderungen weitgehend in Parallele setzen. Diese Gegenüberstellung von klinischen Symptomen und anatomischen Befunden und entsprechende Befunde aus der Literatur ergeben, daß bei Tumoren in Höhe der Medulla-Halsmarkgrenze frühzeitig isoliert auftretende Blasen- und Mastdarmstörungen für eine intramedulläre Lage sprechen und daß aus dem Fehlen von Wurzelschmerzen der Halsnerven — auch bei fehlenden Hirndrucksymptomen — auf eine intrakranielle Lage des Tumors geschlossen werden kann.

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Roka, L. Über Klinik und Anatomie der Tumoren der Medulla oblongata-Halsmarkgrenze. Arch. F. Psychiatr. U. Z. Neur. 186, 413–436 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00716069

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