Zusammenfassung
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1.
Rebsorten verschiedenster genetischer Zusammensetzung wurden in Drahtgazekäfigen dem Rebstichler (Byctiscus betulae L.) ausgesetzt.
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2.
Alle Sorten werden von dem Käfer befallen; die Sorten vonVitis vinifera werden am stärksten geschädigt.
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3.
Das Fraßbild wird durch die Dicke des Blattes bestimmt. Dünne Blätter zeigen Lochfraß, dicke nur Fensterfraß.
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4.
Die Brutvorbereitung des Käfers ist von der Welkebereitschaft der Blätter abhängig, die wiederum eine Funktion des Sukkulenzgrades ist. Als Gradmesser für die Sukkulenz dient die Dicke des Schwammparenchyms der Blätter.
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5.
Bei schwer welkenden Blättern, wie beiVitis rupestris und einem Teil ihrer Nachkommen aus Selbstung und Kreuzung wird der Blattstiel vom Rebstichler nicht angestochen; die Brutvorbereitung unterbleibt daher ganz.
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6.
Da der Rebstichler weitgehend polyphag ist, erscheint es nicht möglich, ihm die Rebe auf züchterischem Wege als Nahrungsquelle zu entziehen. Jedoch liegt es im Bereich der Möglichkeit, Rebsorten zu züchten, die infolge eines hohen Sukkulenzgrades ihrer Blätter dem Rebstichler das Brutgeschäft unmöglich machen und damit seine Fortpflanzung und Vermehrung verhindern.
Literatur
Stellwaag, F.: Die Weinbauinsekten. Verl. Parey,1928, S. 519.
Thiem; in: Weinbaulexikon. Verl. Parey1930, S. 125.
Viala etVermorel: Ampélographie1909, Tom 1, p. 218.
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Mit 7 Abbildungen.
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Zimmermann, J. Untersuchungen über die Anfälligkeit der Rebe (GattungVitis) gegen den Rebstichler (Byctiscus betulae L.). Der Züchter 19, 297–301 (1949). https://doi.org/10.1007/BF00710470
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00710470