Zusammenfassung
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1.
Tetraploide Sippen von 6 Leinsorten, die im Jahre 1938 erzeugt wurden, sind nach 12jähriger Selektion im Jahre 1950 mit ihren diploiden Ausgangssippen hinsichtlich Stengellänge, Kapselzahl, Fertilität, 1000-Korngewicht und Samenertrag verglichen worden. Sämtlichen 4x-Sippen hatten ein höheres 1000-Korngewicht; in der Fertilität sind sie alle unterlegen; in der Stengellänge, Kapselzahl und Samenertrag liegen die Abweichungen bei einigen 4x-Sippen in positiver, bei anderen in negativer Richtung.
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2.
Die im Jahre 1950 erhaltenen Werte der 4x-Sippen sind mit denen vonLevan im Jahre 1942 und 1945 veröffentlichten verglichen worden. Hierbei zeigen sich innerhalb der Vergleichsräume erhebliche Verschiebungen nach der positiven und negativen Seite, soweit von den genannten Eigenschaften aus beiden Untersuchungsjahren Vergleichsmaterial vorliegt.
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3.
Stämme aus verschiedenen Kreuzungen von tetraploiden Sippen sind ebenfalls hinsichtlich der genannten Eigenschaften analysiert und hierbei vielfach Transgressionen festgestellt worden.
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4.
Die idiotypischen Ursachen der Unterschiede zwischen 2x- und 4x-Sippen werden erörtert, ebenso wie die im Laufe einer langen Selektion erfolgten genotypischen Veränderungen, wobei auf die Zusammenhänge zwischen geographischer Lage, Genotyp und natürlicher Selektionswirkung hingewiesen wird.
Literatur
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Elisabeth Schiemann zum 70. Geburtstag.
Mit 11 Textabbildungen.
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Kuckuck, H., Levan, A. Vergleichende Untersuchungen an diploiden und tetraploiden Leinsippen und an tetraploiden Kreuzungsnachkommenschaften nach vieljähriger Selektion. Der Züchter 21, 195–205 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00709719
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00709719