Über die Möglichkeiten einer züchterischen Verbesserung der biologischen Wertigkeit von Kartoffeleiweiß

Zusammenfassung

• 1. Um Grundlagen für eine qualitative Verbesserung des Kartoffeleiweißes auf züchterischem Wege zu erhalten, wurde 1956 und 1957 eine Anzahl von Kartoffelsorten verschiedener Reifezeiten auf ihren Gehalt an essentillen Aminosäuren untersucht. Zu diesem Zweck ist eine Fraktionierung des Eiweißkomplexes in eine Protein- und N-haltige Nichtproteinfraktion vorgenommen worden.

• 2. Die durchschnittlichen biologischen Wertigkeiten (EAA-Index) lagen 1956 bei 71 (63–78) und 1957 bei 74 (64–82). Die entsprechenden Werten betrugen für die Proteinfraktion 1956 87 (83–89), 1957 94 (92–96) und für die N-haltige Nichtproteinfraktion 1956 36 (31–43) und 1957 38 (28–46).

• 3. In beiden Jahren ergab sich eine positive Beziehung zwischen biologischer Wertigkeit (EAA-Index) und Reinproteinanteil (Reinprotein in % des Rohproteins). Der Reinproteinanteil wiederum korrelierte positiv mit der Reifezeit.

• 4. Drei in der Stärke ihres Einflusses unterschiedliche Komponenten bestimmen im wesentlichen die biologische Wertigkeit des Kartoffeleiweißes. Den größten Einfluß übt der Reinproteinanteil, den geringsten die Zusammensetzung der Proteinfraktion aus: die Zusammensetzung der Fraktion der N-haltigen Nichtproteinverbindungen nimmt eine Mittelstellung zwischen den beiden vorhergenannten Komponentein ein.

• 5. Die Züchtung auf hohen Reinproteinanteil erscheint demzufolge als der aussichtsreichste und einfachste Weg, die biologische Wertigkeit des Kartoffeleiweißes zu verbessern.