Zusammenfassung
Die Verwendungsmöglichkeit der auf der Methode vonWolff beruhendenJonssonschen colorimetrischen Schnellbestimmungsmethode des CO-Sättigungsgrades im Blut wird auf kleinste Mengen (0,08 g) und auf geronnenes Blut ausgedehnt. Der Vergleichsstandard wird verbessert.
Mit der modifizierten Methode werdenSerienuntersuchungen über die CO-Aufnahme und CO-Abgabe bei Blutspuren vorgenommen, welche in der gerichtlich-medizinischen Praxis gegebenenfalls von entscheidender Bedeutung sein können:
Frische Citrat-Bluttropfen nehmen in einer CO-Atmosphäre, in der sich in einer größeren Menge durchströmten bzw. beatmeten Blutes rasch eine tödliche CO-Sättigung einstellt, nur relativ kleine Mengen von CO auf. Ähnliche Verhältnisse finden sich bei flüssigem Leichenblut. Im gerinnenden frischen Bluttropf ist die Gasaufnahme noch geringer. Beim eingetrockneten Blutfleck läßt sich überhaupt keine CO-Aufnahme feststellen.
Beim Eintrocknen von Bluttropfen bei Zimmertemperatur nimmt der CO-Sättigungsgrad sowohl im Dunkelraum, wie auch bei Tageslicht und unter Bestrahlung mit UV-Licht um etwa 50% ab. Ist ein CO-haltiger Bluttropfen einmal eingetrocknet, so bleibt der Grad der CO-Sättigung des Blutflecks bei Zimmertemperatur im Dunkeln und bei Tageslicht während etwa 2 Wochen annähernd konstant, um dann meßbar abzunehmen.
Literatur
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Obersteg, J.i., Kanter, M. Quantitative Kohlenoxydbestimmungen in Blutspuren. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 40, 283–297 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00707877
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