Zusammenfassung
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1.
Die nichtalkoholischen Bestandteile der Jodtinktur, nämlich Jod und Jodkalium, bringen bei Einwaagen, die sich in Größenordnungen bewegen, wie sie einer üblichen Wundversorgung mit Jodtinktur entsprechen, keine wesentliche Abweichung vom Blindwert, also keine Vortäuschung von Alkohol.
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2.
Von Bedeutung ist nur der Alkoholgehalt der Jodtinktur. Der Alkohol wird von der Wundfläche aus sehr schnell resorbiert. Schon 5 min nach der Jodierung waren in einem Fall 0,6‰ in der Blutprobe festzustellen. Die Ausscheidung erfolgt ebenfalls rasch: In einigen Fällen waren die Alkoholwerte 30–40 min nach der Jodierung abgesunken. In einem Fall wurde nach 90 min ein Gehalt von 0,14‰ festgestellt.
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3.
Der im Tierversuch gesetzte Umfang der Verletzungen dürfte wohl selten in der Praxis vorkommen, wenn man den Umfang der Verletzung auf die Gesamtgröße der Meerschweinchen bezieht.
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4.
In vorkommenden Fällen muß die Zeit, die zwischen Jodierung und Blutentnahme verstrichen ist, ermittelt werden. Bei tatsächlich erfolgter Jodierung größeren Umfanges kann in gegebenen Fällen ein Abzug, der sich im Rahmen der obigen Ergebnisse bewegt, vertreten werden.
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Paulus, W. Untersuchungen zur Frage, ob Jodtinktur von zahlreichen Wundflächen aus einen Einfluß auf den Alkoholspiegel des Blutes ausüben kann. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 40, 145–151 (1950). https://doi.org/10.1007/BF00706029
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