Zusammenfassung
Bei einer Reihe von Frauen, die Arbeiten verrichten, welche herkömmlicherweise als relativ schwer angesehen werden, wurde der Energieverbrauch während der Arbeit ermittelt. Es zeigte sich, daß die höchsten Werte bei solchen Arbeiten gefunden werden, die den sogenannten typischen Frauenarbeiten nahestehen, während die energetische Belastung bei den typischen Fertigungsarbeiten im allgemeinen erheblich niedriger liegt. Die Befunde stehen nicht im Widerspruch zu der Auffassung, daß man die Leistungsgrenzwerte für Frauen etwa auf 80% derjenigen der Männer ansetzen kann. Betrachtet man allein die berufliche Arbeit, so wird der maximal mögliche Wert nicht erreicht, der Normalwert für Schwerarbeit nur in wenigen Fällen. Zieht man jedoch die zusätzliche Belastung durch Hausarbeit in die Betrachtung ein, so wird die normale Schwerarbeitsbelastung bei Frauen häufiger überschritten, als das bei Männern der Fall ist. Auch die Zahl der Fälle, in denen der Maximalwert erreicht oder überschritten wird, ist größer als bei Männern. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Frauen- und Männerarbeit scheint darin zu liegen, daß Frauenarbeit allgemein gleichmäßiger ist, d. h. der Energieverbrauch je Minute weniger Spitzen aufweist als bei schwer arbeitenden Männern.
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Lehmann, G., Kwilecki, C.G. Untersuchungen zur Frage des maximal zumutbaren Energieverbrauches arbeitender Frauen. Int. Z. Angew. Physiol. Einschl. Arbeitsphysiol. 17, 438–451 (1959). https://doi.org/10.1007/BF00699633
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