Zusammenfassung
Basierend auf den ersten Versuchen vonGrandjean u. a. wurde eine verfeinerte Meßmethode entwickelt, mit der die unwillkürlichen Bewegungen von sitzenden Versuchspersonen in ihrer Häufigkeit und ihrer Intensität registriert werden konnten. Als Intensität wurde die Schwerpunktverschiebung der Anordnung, die durch die Lageänderung der Versuchspersonen hervorgerufen wurde, gewertet. Zur Auswertung wurden dabei die Bewegungshäufigkeit, die Bewegungsintensität pro 10 kp Versuchspersonengewicht und das Produkt aus beiden Werten herangezogen.
Um festzustellen, ob diese objektiven Meßergebnisse mit dem subjektiven Komfortgefühl der Versuchsperson übereinstimmen, wurde von den Versuchspersonen nach 15 min und nach 2 Std Sitzdauer ein Fragebogen ausgefüllt, in dem ihr Urteil über den getesteten Stuhl nach 12 verschiedenen Gesichtspunkten festgelegt wurde. Die Ergebnisse zeigten, daß bei groben Unterschieden im Sitzkomfort alle drei Meßwerte mit dem subjektiven Empfinden der Versuchspersonen übereinstimmten. Bei geringfügigen Unterschieden waren die subjektiven Aussagen nicht mehr eindeutig und auch die Meßergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede mehr. Trotzdem scheint auch in solchen Fällen, wenn die Versuchspersonengruppe groß genug ist und die Versuche unter gleichen äußeren Bedingungen durchgeführt werden, eine eindeutige Aussage an Hand der Messungen möglich zu sein.
Es scheint auf jeden Fall lohnend zu sein, die Methode weiter zu entwickeln und besonders durch Automatisierung der Auswertung für größere Versuchsreihen mit großen Versuchspersonengruppen verwendbar zu machen.
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Coermann, R., Rieck, A. Eine verfeinerte Methode zur Bestimmung des Komfortgrades von Sitzen. Int. Z. Angew. Physiol. Einschl. Arbeitsphysiol. 20, 376–397 (1964). https://doi.org/10.1007/BF00695851
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