Zusammenfassung
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1.
Es wird über Ergebnisse der FVF-Bestimmung mittels einer elektronischen Flimmeranordnung bei intensiver Dauerblendung dunkeladaptierter Personen berichtet.
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2.
Die FVF-Schwelle steigt bei allen geblendeten Beobachtern signifikant über den Ausgangswert an.
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3.
Blendempfindliche Personen zeigen sofort nach dem Einsetzen der Blendung einen maximalen FVF-Anstieg. Blendunempfindliche Personen nähern sich stufenweise ihrem FVF-Maximum.
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4.
Die Ergebnisse werden im Sinne einer von Person zu Person verschiedenen Anpassung an die Blendhelligkeit interpretiert. Die Blendungswirkung wird als Adaptationsblendung und konzentrative Anspannung aufgefaßt.
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5.
Länger dauernde Blendung hat wahrscheinlich eine ermüdende bzw. sättigende Wirkung. Es wird angenommen, daß Blendempfindliche schneller ermüden als Blendunempfindliche.
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6.
An Hand der FVF-Blendkurve läßt sich die individuelle Blendverträglichkeit leicht bestimmen.
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Gast, H., Arndt, K. Die Blendempfindlichkeit, gemessen mit der optischen Flimmerverschmelzungsfrequenz. Int. Z. Angew. Physiol. Einschl. Arbeitsphysiol. 19, 355–363 (1962). https://doi.org/10.1007/BF00694277
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