Zur Belastbarkeit des jugendlichen Organismus

Zusammenfassung

An 50 hochtrainierten Jugendlichen im Alter von 16–18 Jahren konnte gezeigt werden, daß sich bei unter starker Trainingsbelastung dieselben Anpassungserscheinungen am Herz-Kreislaufsystem nachweisen lassen wie beim Erwachsenen. Es kommt zu einer starken Herzvolumenzunahme, so daß das Herz sowohl absolut als auch in Relation zum Körpergewicht zur Körpergröße und zur Körperoberfläche größer ist als bei untrainierten Jugendlichen und Erwachsenen. In gleichem Maße nimmt auch die körperliche Leistungsfähigkeit zu. Sie ist größer als bei gesunden untrainierten Erwachsenen. Als Kriterien der Leistungsfähigkeit wurden Sauerstoffaufnahme, Pulsfrequenz und Sauerstoffpuls bei submaximaler und maximaler Ergometerbelastung gewählt. Die trainierten Jugendlichen haben unter Ruhebedingungen eine stark ausgeprägte Trainingsbradykardie, die Ruhepulsfrequenz liegt niedriger als bei Erwachsenen. Erfährt die Leistungsfähigkeit durch Training nicht dieselbe Zunahme wie die Herzgröße, ist eine Störung der Herzdynamik wahrscheinlich. Für Störungen der Herzdynamik, d. h. einer zu geringen Leistungsfähigkeit in Relation zur Herzgröße, konnten vegetative Fehlsteuerungen und durch EKG und Herzkatheteruntersuchungen auch organische Erkrankungen nachgewiesen werden. Die Ursache für solche Erkrankungen war jedoch nicht durch das Training bedingt. Nach diesen Ergebnissen ist die Trainierbarkeit des Herzkreislaufsystems beim Jugendlichen genau so groß wie beim Erwachsenen. Die im Schrifttum dargelegten Ergebnisse werden mit den eigenen verglichen und Widersprüche eingehend diskutiert.