Zusammenfassung
Phlebolithen kommen in der Orbita sehr selten vor; sie stellen aus Fibrinabscheidung hervorgegangene, dann konzentrisch organisierte und darauf verkalkte Thromben dar. Der Nachweis von Venensteinen geschieht meistens röntgenologisch, wobei sie als kreisrunde oder ovale bis bohnengroße scharf konturierte schattendichte Gebilde, häufig mit einer erkennbaren konzentrischen Schichtung erscheinen.
Histologisch bestehen Phlebolithen aus einer konzentrisch geschichteten faserigen Grundsubstanz mit vielen spaltförmigen Lücken, in denen früher die Bindegewebszellen lagen. Das Zentrum der Steine läßt häufig keine besondere Struktur erkennen.
Den nur wenigen bisher in der Literatur beschriebenen Krankheitsfällen wird ein weiterer mit etwa 10 Phlebolithen in der linken Orbita bei einer 55jährigen Frau hinzugefügt. Die Patientin litt vor etwa 30 Jahren an einem intermittierenden Exophthalmus links, wahrscheinlich als Folge intraorbitaler Varicenbildung. Typische Röntgenaufnahmen und histologische Bilder werden demonstriert.
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Hager, G. Phlebolithen in der Orbita. Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. 159, 662–666 (1958). https://doi.org/10.1007/BF00685707
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