Über die Grenzen der normalen und subnormalen Gesichtssinnleistung

Zusammenfassung

Die in der Durchschnittsbevölkerung vorkommenden Qualitäten der Gesichtssinnleistung werden mit der Methode der Gesichtssinnprüfung in Funktionsstufen analysiert. An krankhaft veränderten “Funktionsdiagrammen” werden die verschiedenartigen Möglichkeiten der Schwellenerhöhung ersichtlich, die bald mehr den einfachen Lichtsinn, bald mehr die grobe Orientierung im Raum und bald die höheren epikritischen Leistungen beeinträchtigen. Aus diesen krankhaften Verhältnissen werden die Typen der subnormalen Gesichtssinnleistung verständlich. Die individuellen, noch an der Grenze des Normalen stehenden leichten Schwellenerhöhungen bei Refraktionsanomalien, Presbyopie und asymmetrischer Ausbildung des Sehorgans lassen sich im Funktionsdiagramm übersehen und ihre Auswirkungen auf die Gesamtleistung des Gesichtssinnes erkennen. Besonders wird die Gruppe von Personen herausgestellt, die sich nur verzögert im Raume orientieren, wenn ungünstige Umweltverhältnisse (Schwellenbedingungen) auftreten.