Zusammenfassung
Bei Überprüfungen hoher Druckwirkungen von 20 atü in einem Druckkessel unter Verwendung von Hunden, Kaninchen und Meerschweinchen ließen sich schon kurze Zeit nach dem Druckfall in der vorderen Augenkammer meist am toten Tier freie Gasblasen erkennen. Dieser Befund konnte sowohl bei Tieren erhoben werden, die noch bis zum Druckfall gelebt hatten, andererseits auch an Tieren, die bereits tot in den Druckkessel gegeben waren. Bei näherer Untersuchung unter Verwendung der Spaltlampe und des Augenspiegels fanden sich Gasblasen in der Iris und derselben aufgelagert, weiterhin solche vor der Netzhaut und Gassäulen in Netzhautgefäßen. Pathologisch-anatomisch wird neben den bekannten Diffusionsvorgängen in der Lunge eine direkte Diffusion von unter hohem Druck stehendem Gas der Außenluft durch die Körperbedeckung und durch die Häute des Auges wahrscheinlich gemacht.
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Kittel, V., Schubert, W. Über die Entstehung von Gasblasen im Auge als Folge hoher Druckwirkungen. Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. 156, 328–336 (1955). https://doi.org/10.1007/BF00684427
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00684427