Zusammenfassung
Beschreibung eines Krankheitsbildes der Netzhautmitte, dessen primäre Symptome eine Fältelung der Netzhaut und Capillarunregelmäßigkeiten sowie eine Verdickung des Netzhautstreifens im optischen Schnitt der Spaltlampe sind. Nach anfänglich subjektiver Beschwerdefreiheit der Patienten tritt eine mehr oder weniger störende Metamorphopsie auf, schließlich kommt es zur irreparablen Sehverschlechterung. Zu diesem Zeitpunkt sind präretinitische Gewebsveränderungen der Netzhautmitte bei der Augenhintergrunduntersuchung besonders auffällig, während die Fältelung der Netzhaut eher zurücktritt. Die vermutliche Ursache dieses fast ausschließlich im höheren Alter auftretenden und offenbar nicht sehr seltenen Leidens der Netzhautmitte ist eine lokal begrenzte Zirkulationsstörung der kleinen Gefäße. Zur Unterscheidung von aus anderer Ursache entstandenen Netzhautfältelungen wird die Bezeichnung “Primäre (idiopathische) Netzhautfältelung” vorgeschlagen. Bei allen Fällen konnte eine hintere Glaskörperabhebung nachgewiesen werden; bei einem Teil der Patienten bestanden Beziehungen zur Glaukomkrankheit.
Literatur
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Kleinert, H. Primäre Netzhautfältelung im Maculabereich. Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. 155, 350–358 (1954). https://doi.org/10.1007/BF00684367
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