Zusammenfassung
Der Unterschied der Gesichtsfeldgrenzen für die bewegte Weißmarke und Weiß als Farbe ist bei intrakraniellen Prozessen, vor allem bei raumfordernden Prozessen im Gehirn, deutlich zu erkennen und zu registrieren. Vergleichende Untersuchungen mit der quantitativen Perimetrie bestätigten die Verwendbarkeit dieser Ergebnisse. Die verminderte Empfindlichkeit im Gesichtsfeld ist wahrscheinlich eine Folge des Drucks durch die Raumverdrängung. Bei direkter Schädigung des Nervus opticus oder der Sehbahn konnte diese Diskrepanz nicht so deutlich gefunden werden. Wenn nur Perimeter älterer Modelle zur Verfügung stehen oder bei einem Konsilium die Untersuchung mit dem Handperimeter durchzuführen ist, sollte auf diese Diskrepanz der Gesichtsfelder, aufgenommen mit leicht bewegten bzw. ruhig geführten Weißmarken, geachtet werden.
Literatur
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Teilweise vorgetragen in der Wr. Ophthalm. Gesellschaft am 9. 12. 1957. Die Arbeit wurde durch den Forschungsfond der Stadt Wien ermöglicht.
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Fanta, H. Das Gesichtsfeld für Bewegung und Weiß bei intrakraniellen Prozessen. Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. 161, 492–501 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00683787
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