Zusammenfassung
Die Rückfläche beider Hornhäute von 10 Kaninchen wurde durch 1–5, gegebenenfalls parallele Incisionen verschiedener Länge und Tiefe eingeschnitten. Bericht über danach beobachtete klinische und histologische Veränderungen, wobei unter anderem die Ausdehnung des getrübten Gebietes, die Verdickung und Vorwölbung, die Oberflächenbeschaffenheit sowie die Sensibilität der Cornea Berücksichtigung finden. Gelegentlich ist wenige Minuten lang das Klaffen der Parenchymwunde zu sehen. Es wird allerdings rasch durch die Quellung und Trübung der umgebenden Substantia propria verdeckt. An der Rückfläche treten Unebenheiten durch Fibrinauflagerungen und aufgerollte Abschnitte der Membrana Descemeti in Erscheinung. Ausdehnung und Intensität der Trübung verstärken sich zunächst. Die Opazität löst sich bei stärkerer Vergrößerung an der Spaltlampe in feine, schneeflockenartige Trübungen auf, zwischen denen wasserspaltenähnliche Lücken liegen. Die Dickenzunahme der Hornhaut kann das 3fache der Norm erreichen. Frühestens vom 2. Tag an beginnt sich der getrübte Bezirk wieder zu verkleinern. Je flacher die Verletzung, desto umschriebener ist der gequollene und getrübte Bezirk und desto rascher erfolgt die Rückbildung des Parenchymödems. Tiefe Einschnitte wirken im entgegengesetzten Sinne. Anfangs vorhandene Epitheldefekte regenerieren, bevor die normale Hornhautdicke und-wölbung wieder erreicht ist. Nur ausnahmsweise wurden flüchtige Epithelvacuolen festgestellt; Vergleich mit dem nicht identischen Verhalten bei einer Patientin mit Keratoconus. Die Sensibilität ist ebenfalls vorübergehend herabgesetzt. Die schließlich zurückbleibende Narbe entspricht weitgehend der Schnittführung. Darüber hinaus trägt die gesunde Cornea des Kaninchens keinen klinischen Schaden davon. Kreuzen sich dagegen die Incisionen, so entstehen erheblich umfangreichere Narben. Sie entsprechen der aufgefalteten, teilweise in das Hornhautparenchym verlagerten Descemetschen Membran. Daher erscheint es nicht ratsam, bei einer Keratoconusoperation nachSato kreuzende Incisionen im Pupillarbereich auszuführen. Eine Hornhaut, die perforierend verletzt wurde, zeigte 64 Tage später eine retrocorneale Membranbildung, die wir entsprechend der Vorstellung vonGünther als indifferenten, tektonischen Schutz auffassen. — Bericht über einen Patienten mit einseitigem Linsenastigmatismus, bei dem zwei Satosche Operationen den unkorrigierten Visus von 5/35 bis 5/25 auf 6/8 besserten.
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Straub, W., Sautter, H. & Velten, H. Experimentelle und klinische Befunde nach Verletzungen der Hornhautrückfläche. Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. 160, 26–42 (1958). https://doi.org/10.1007/BF00682613
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