Zusammenfassung
Die Autoren untersuchten an 32 Schweine-, 9 Kaninchen-, 2 Meerschweinchen-und einem menschlichen isolierten Irissphincterpräparat diequantitative pharmakodynamische Wirkung des Eserins und Tosmilens (BC 48). Nach Bestimmung der Grenzschwelle fanden sie, daß die obigen Miotika in einer Konzentration von 10−7–10−5 die Empfindlichkeit des Präparates dem Acetylcholin gegenüber auf das 100 bis 1000fache steigern. Das Tosmilen ist ein 10mal wirksamerer Esteraseinhibitor als das Eserin. Die Inaktivierungsgebiete der beiden Miotika stimmen überein. Die in vitro durchgeführten quantitativen Untersuchungen bekräftigen die Ansicht, daß bei der Anwendung des Tosmilens die 0,1%ige Verdünnung jene Grenze darstellt, bei welcher im Irismuskel kein überflüssiges Miotikum mehr vorhanden ist. Falls bei dieser Konzentration das ins Auge eingeträufelte Tosmilen noch subjektive Beschwerden verursacht, kann eine Lösung von niedrigerer Konzentration noch immer einen guten Effekt haben, da ja das 0,1%ige Tosmilen fünfmal wirksamer ist als das Eserin in derselben Konzentration.
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Boros, B., Takáts, I. Pharmakologische Beobachtungen mit Tosmilen am isolierten Irismuskelpräparat. Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. 164, 163–167 (1961). https://doi.org/10.1007/BF00682389
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00682389