Zusammenfassung
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1.
Dieser Bericht umfaßt 44 Retinoblastomafälle, von denen 24 beidseitig sind. Alle Fälle wurden mehr als zwei Jahre beobachtet.
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2.
Sechs dieser Kinder starben und vier von diesen hatten einen beidseitigen Tumor.
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3.
Das Schicksal der zweiten Augen besserte sich schlagartig in 1953 mit der Einführung der kombinierten Chemo- und Röntgentherapie. Vor diesem Zeitpunkt endeten neun von elf solchen Fällen mit einer beidseitigen Enucleation, während nach 1953 nur drei von dreizehn Kindern dieses traurige Schicksal hatten.
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4.
Falls die histologische Untersuchung des Sehnervenstumpfes zeigt, daß in Tumorgewebe durchtrennt wurde, empfehlen wir die neurochirurgische Entfernung des gesamten Sehnerven.
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5.
Die histologische Untersuchung eines Auges, das erfolgreich mit der kombinierten Chemo- und Röntgentherapie behandelt wurde, zeigte nicht nur Netzhautnarben, Blutungen und eine Netzhautablösung, sondern auch eine charakteristische, periarterielle Netzhautnekrose. Diese ist wohl das Resultat des cytotoxischen Medikaments TEM, welches auf dem Blutwege ins Auge gelangt und dort diese periarteriellen Netzhautherde verursacht. Ähnliche Wirkungen wurden mit solchen cytotoxischen und radiomimetischen Präparaten auch in anderen Organen beobachtet.
Literatur
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Blodi, F.C. Zur Prognose des Retinoblastoms. Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. 164, 78–85 (1961). https://doi.org/10.1007/BF00682079
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00682079