Zur Prüfung des stereoskopisch-räumlichen Sehens

Zusammenfassung

Es wird ein Gerät zur Messung der binokularen Tiefensehschärfe beschrieben, bei dem der Prüfling aus 5 m Entfernung die Stellung eines durch einen Spalt beweglichen Stäbchens anzugeben hat, ob vor oder hinter der Spaltebene. Der Gebrauch des Gerätes hat sich klinisch bewährt. Es werden die Ergebnisse bei Untersuchung von 155 Fliegeranwärtern mitgeteilt: Von den Faktoren, welche die Tiefenempfindung unter diesen Bedingungen beeinflussen, werden insbesondere der Horopter die Beleuchtung, die Spaltbreite besprochen. Das Verhältnis der Stereoschwelle zur monokularen Schwelle der Bewegungsparallaxe wird messend verfolgt. Die unterste Grenze der Tiefensehschärfe liegt bei einem Tiefenunterschied von 3 mm in 5 m=1,5″. für Flieger wird ein Grenzwert von 25 mm in 5 m Entfernung vorgeschlagen. 66% normaler Jugendlicher hatten eine Tiefensehschärfe von 1,5–5,4″, 27% von 5,9–13,4″. Während Schielen die binokulare Tiefenempfindung aufhebt und auch nach gelungener Operation herabsetzt, sind Heterophorien nur von sehr geringem Einfluß.