Zusammenfassung
Zusammenfassend ergibt sich aus diesen Untersuchungen, daß sich im Krankheitsbild des „hypoplastischen Ovarium“ ätiologisch die mangelhafte Anlage der Gonaden, eine unzureichende Übermittlung des stimulatorischen Reizes möglicherweise infolge eines Fermentdefektes und idiopathische, zentrale Fehlfunktionen treffen und auch überschneiden können. Demzufolge ist die Symptomatik uneinheitlich und die Diagnostik außer bei charakteristischem eunuchoidalem und hypoplastischem Phänotyp schwierig. Idiopathische Fehlfunktionen des regulierenden Zentralsystems lassen sich durch das Bestehen bestimmter vegetativer Erscheinungen gegenüber der Ovarial-Hypoplasie abgrenzen. Eine Funktionsdiagnostik durch Gonadotropin-Verabfolgung erscheint für Klinik und Praxis wertvoll. Die Prognose ist bei primärer Ovarial-Hypoplasie sowie bei sekundärer Hypoplasie mit primärer Amenorrhoe ungünstig. Die Rate an Dauererfolgen liegt bei diesen Gruppen unter 10%. Eine Chance auf Regulierung besteht nur, wenn das Ovarial-Endokrinium bereits einmal eine cyclische Funktion ausgeübt hat (sekundäre Amenorrhoe) und das Keimparenchym in einem bestimmten Mindestumfang angelegt ist.
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Staemmler, H.J. Klinik des hypoplastischen Ovarium. Arch. Gynak. 198, 377–393 (1963). https://doi.org/10.1007/BF00674210
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00674210