Der Einfluß von Gestagenen auf das Endometrium und die Tumorentwicklung im Corpus uteri der Maus nach Einlage von 20-Methylcholanthren (II)

Summary

Following the method of Taki and Iijima, a carcinogen stylus (20-methyl cholanthrene) was implanted in the uteri of three groups of mice totalling 150. The ovarian function of all animals was normal. To 100 of these animals a gestagen (19-nor-17-α-hydroxy-progesterone caproate) was administered. One group of 50 animals received it 6 days before carcinogen implantation, the other group of 50 animals 6 days after the implantation. 3 animals were sacrificed weekly, with the treatment continuing until the date of their death. Significantly fewer corpus carcinoma than the controls developed within 22 weeks in the gestagentreated animal groups. Tumor development either stops at an early preliminary stage or at the metaplastic-hyperplastic stage, with only a few cases developing farther. Hormonal treatment 6 days before implantation is particulary effective in slowing down carcinogenesis. If carcinoma has formed nonetheless, a reduction of the rate of mitosis and an alteration in the degree of maturity of the tumors are observed, both due to gestagen treatment.

Zusammenfassung

Drei Gruppen von insgesamt 150 weiblichen Mäusen mit intakter Ovarialfunktion wurde nach einer von Taki und Iijima angegebenen Methode ein Carcinogen-Stylus (20-Methylcholanthren) in ein Uterushorn implantiert. Hundert von diesen Tieren wurde zusätzlich ein Gestagen (19-Nor-17-α-Hydroxyprogesteroncapronat) appliziert, das die eine Gruppe (50 Tiere) bereits 6 Tage vor Einlage des Carcinogens, die andere Gruppe (50 Tiere) erst 6 Tage danach erhielt. Die Behandlung wurde bis zur Tötung von jeweils 3 Tieren, die wöchentlich erfolgte, fortgesetzt. Innerhalb von 22 Wochen bildeten sich in den Gestagenvor- und -nachbehandelten Tiergruppen signifikant weniger Korpus-Carcinome als in der Kontrollgruppe. Die Entwicklung bleibt auf einer Vorstufe stehen oder geht über die metaplastisch-hyperplastischen Prozesse nur in einzelnen Fällen hinaus. Insbesondere die hormonale Vorbehandlung wirkt sich auf die Carcinogenese protrahierend aus. Ist es erst zur Carcinombildung gekommen, ist eine Verminderung der Mitoserate und eine Änderung im Reifegrad der Tumoren erkennbar, die als Folge der Gestagenbehandlung anzusehen sind.