Der Einfluß von Dipyridamol auf den mütterlichen Säurebasenhaushalt unter der Geburt

Summary

The influence of Dipyridamol (Persantin®) on the acid-base balance of the mother during labour is studied in comparison to an untreated control group.

For this purpose, arterialized capillary blood was sampled at three different stages during labour and immediately after labour. It could be seen that the rise of the base deficit in the group treated with Dipyridamol was significantly lower than that of the control group and as such it exerted a favourable influence on the pH-values. Hence, it could be deduced that the positive influence of Dipyridamol on the fetal acid-base balance observed by us is caused either by the fact that few acid valencies cross over from the mother to the child or by the fact that Dipyridamol crosses over into the fetal circulation as detected by us, and thereby exerts a direct influence on the fetal energetic metabolism. It is also possible that both these factors together exert an influence.

The studies carried out by our team have not been able to show up til now that the effect of Dipyridamol is due to its vascular active components.

Zusammenfassung

Im Vergleich zu einem unbehandelten Kontrollkollektiv wurde der Einfluß von Dipyridamol auf den Säurebasenhaushalt der Mutter unter der Geburt untersucht. Dazu wurde arterialisiertes Capillarblut zu drei verschiedenen Zeiten unter der Geburt und unmittelbar nach der Geburt entnommen. Dabei zeigte sich, daß das Basendefizit in dem mit Persantin behandelten Kollektiv signifikant weniger zunahm als in der Kontrollgruppe und daß die günstige Beeinflussung des pH-Wertes hierdurch bedingt war. Es kann somit gefolgert werden, daß die von uns unter Persantin beobachtete positive Beeinflussung des fetalen Säurebasenhaushaltes entweder darauf beruht, daß weniger saure Valenzen von der Mutter auf das Kind übergehen oder aber daß durch den von uns nachgewiesenen Übertritt von Dipyridamol in den fetalen Kreislauf eine unmittelbare Beeinflussung des Energiestoffwechsels stattfindet.

Außerdem wäre es möglich, daß beide Faktoren einen Einfluß haben. Die bisherigen Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe haben keinen Anhalt dafür gegeben, daß die Persantin-Wirkung durch die gefäßaktive Komponente dieser Substanz verursacht wird.