Zusammenfassung
Nach Erörterung der bisher bekannten Tatsachen über das Verhalten des Spurenelements Kupfer im menschlichen Organismus und besonders in der Gravidität wird über eigene Ergebnisse berichtet. Neben Cu-Bestimmungen bei nichtschwangeren Normalpersonen wurden Schwangere in verschiedenen Lunarmonaten untersucht, wobei der bekannte Anstieg des Serum-Cu bis fast zur 3fachen Höhe des Ausgangswertes bestätigt wird. Bei 62 Patientinnen mit Spätschwangerschaftstoxikose fanden sich erheblich höhere Werte. Es läßt sich bei diesem Krankheitsbild gegenüber gesunden Schwangeren in den gleichen Lunarmonaten eine statistisch signifikante Erhöhung des Serumkupferspiegels feststellen. Die möglichen Ursachen der Hyperkuprämie bei der Spätschwangerschaftstoxikose werden diskutiert, wobei unter anderem die veränderte Bluteiweißzusammensetzung in Erwägung gezogen wird. Durch eigene Untersuchungen läßt sich zwischen den α2-Globulinen und der Höhe des Serum-Cu eine gesicherte Korrelation nachweisen.
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Wilken, H. Serumkupfer bei Spätschwangerschaftstoxikosen. Arch. Gynak. 194, 158–164 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00668949
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