Tierexperimentelle Untersuchungen an trächtigen Kaninchen über Zusammenhänge zwischen akuten utero-placentaren Zirkulationsstörungen und intrauterinem Fruchttod

Summary

By ligature of the vena-cava-caudalis in pregnant rabbits it has always been possible to cause an intra-uterin death of the fetus in all cases.

In changing the temporal distance between ligature and exploration by the way of laparotomy the authors could show typical alterations at the fetuses and the placenta with direct relation to the obstruction of the venous backflow by macroscopical and histological investigations.

It was demostrated that the fetuses in about 10 minutes after cliping the vena-cava-inferior died.

It was impossible to find pathological changes at the fetus or the placenta after this time.

The authors assume, that the fetuses died by hypoxemia as the result of the acute increase of the venous pressure in the utero-placental circulation.

Histological findings in the placenta appear later. There will be haemorrhagic infarction and regressive alterations in this organ.

It is taken a comparision between the findings of this studies in rabbits and the effect of the supine hypotensive syndrom to the fetus.

Zusammenfassung

Durch Unterbindung der Vena cava caudalis bei trächtigen Kaninchen konnte in jedem Falle ein intrauterines Absterben der Feten bewirkt werden. Durch Veränderung des zeitlichen Abstandes zur Explorativlaparotomie mit makroskopischer und mikroskopischer Untersuchung der Feten und Placenten konnten typische Veränderungen, die in direkter Relation zur Dauer der venösen Rückflußbehinderung standen, nachgewiesen werden. In einem Zusatzversuch wurde gezeigt, daß die Feten nach der Unterbindung der Vena cava innerhalb der ersten 10 min absterben, ohne daß zu diesem Zeitpunkt bereits wesentliche mikroskopisch faßbare Placentaveränderungen bestehen. Ursächlich wird für diesen Sachverhalt in Übereinstimmung mit den spärlichen bereits vorliegenden Angaben aus der Literatur ein kurzzeitiger, steiler Druckanstieg im venösen Schenkel der utero-placentaren Zirkulation mit konsekutiver Hypoxie angenommen. Die histologisch nachweisbaren Placentaveränderungen sind sicher sekundärer Natur. Es kommt zur hämorrhagischen Infarzierung der Placenta und zur Ausbildung regressiver Veränderungen in diesem Organ. Vergleiche zwischen den vorgelegten tierexperimentellen Untersuchungsergebnissen und unseren Vorstellungen über die Pathophysiologie des Vena-cava-inferior-Syndroms und seine Auswirkungen auf die utero-placentare Zirkulation und den Zustand des Feten drängen sich auf.