Die ungleichmäßige Reaktivität der Gebärmutterschleimhaut auf ovarielle Hormone

Zusammenfassung

Bei 55 sterilen und infertilen Frauen wurden bioptisch Endometriumstreifen entnommen, die vom Gebärmutterfundus bis zum inneren Muttermund reichten. Das Material wurde so verarbeitet, daß es eine Beurteilung der Schleimhaut in den einzelnen drei bis vier Schnittebenen vom Fundus bis zum Isthmus zuließ.

Nach dem histologischen und histochemischen Bild des Endometriums in drei bis vier beobachteten Schnittebenen teilten wir das Material in drei Gruppen.

In der ersten Gruppe faßten wir jene Endometrien zusammen, welche in allen Ebenen im Sinne der morphologischen Funktion eine gleich fortgeschrittene Sekretionsphase zeigten.

In die zweite Gruppe reihten wir Endometrien ein, bei welchen — zum Unterschied von den Fundusdrüsen — nur der über dem inneren Muttermund liegende Abschnitt wenig oder keine „Epines conjunctives“ sowie kleinere PAS-positive Sekretmengen im Lumen aufwies. Auch die Aktivität der alkalischen Phosphatase und Esterase war hier wesentlich schwächer oder fehlte ganz.

In die dritte Gruppe gehören Schleimhauttypen, bei welchen nur das obere Drittel oder Viertel eine normale, der Cyclusphase entsprechende Sekretionsaktivität aufweist.

Es wird auf den wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen solchen, auf Ovarialhormone weniger reagierenden Endometrien und Entwicklungsstörungen der Gebärmutter hingewiesen.

Endlich wird die Möglichkeit einer Beziehung dieser Schleimhauttypen zu Sterilität und Infertilität diskutiert.