Zusammenfassung
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1.
Es wird über einen Todesfall und mehrere Erkrankungen berichtet, die durch zinkcyanidhaltiges Magenpulver verursacht worden waren. Durch die chemische Untersuchung wurde das Zinkcyanid in den Arzneien nachgewiesen und quantitativ bestimmt. Das Zinkcyanid war versehentlich an Stelle von Magnesiumcarbonat zur Herstellung des Magenpulvers verwendet worden.
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2.
Es lag Fahrlässigkeit vor, weil die Medikamente nicht mit der erforderlichen Sorgfalt geprüft worden waren. Bei Beachtung der Vorschriften des Arzneibuches, welches auf Schwermetalle (Zink) und Chlorid (Cyanid) prüfen läßt, ist eine Verwechslung von Magnesium-carbonat mit Zinkcyanid nicht möglich.
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3.
Die Giftigkeit verschiedener Cyanide wurde im Tierversuch vergleichend geprüft. Schwermetallcyanide [Zn(CN)2, AgCN] sind weniger giftig als Kaliumcyanid.
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4.
Die bei der Begutachtung des Falles aufgetretenen Mängel werden erörtert.
Literatur
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Meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Professor Dr.Paul Wels, aus Anlaß der Vollendung des 60. Lebensjahres gewidmet.
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Urban, G. Zinkcyanidvergiftung. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 40, 421–432 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00664808
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