Zusammenfassung
Bei steigender Blutalkoholkonzentration bis zu 1%. wird die Zahl der kleinen Beschleunigungen und Verzögerungen größer, die mittlere Beschleunigung kleiner. Die Fahrweise ist verlangsamt und unruhig.
Bei Werten zwischen 1 und 1,5%. werden große Beschleunigungen häufiger. Die Fahrweise ist wenig zügig und ungleichmäßig. Im Gipfel der Blutalkoholkurve sind die Zahlen der niedrigen und der hohen Beschleunigungen und Verzögerungen am größten. Die Fahrweise ist besonders unruhig und willkürlich. Bei fallendem Blutalkoholspiegel sind Verzögerungen und Beschleunigungen stark wechselnd. Die Nüchternfahrweise wird auch bei geringen Alkoholwerten nicht erreicht.
Die Minderung der Gleichmäßigkeitsleistung beträgt bei ansteigendem Blutalkoholspiegel zwischen 0,5 und 1%. rund 10%, zwischen 1 und 1,5%. rund 11%, im Gipfel und bei fallender Blutalkoholkonzentration rund 13%.
Dagegen streut die Gleichmäßigkeitsleistung nüchterner Fahrer mit unterschiedlichem Können zwischen —31,8% (schlechteste Fahrer) und + 23,7% (beste Fahrer) gegenüber der Durchschnittsleistung von 100%. Die Leistung der sehr guten Berufsfahrer sinkt somit unter Alkoholeinfluß erheblich ab.
Literatur
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Die Arbeit wurde ermöglicht durch die Unterstützung des Herrn Ministers für Wirtschaft und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, des Generaldirektors des Volkswagenwerkes Herrn Prof.Nordhoff, der Herren Ober-Ing.Riegger und Dipl.-Ing.Menzel der Firma Kienzle, der HerrenBüngeler undGemming der Firma Niehues & Dütting sowie der HerrenRottke undHintz der Firma I.B.M.
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Abele, G. Die Gleichmäßigkeitsleistung des Kraftfahrers unter Alkoholeinfluß. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 47, 462–471 (1958). https://doi.org/10.1007/BF00664122
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