Zusammenfassung
Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren kann aus unseren Untersuchungen folgendes geschlossen werden:
Bei der forensischen Bewertung von Arsenbefunden in Leichenaschen ist größte Vorsicht geboten. Die Diagnose einer Vergiftung aus der chemischen Analyse der Leichenasche kann niemals auf Grund der Untersuchung der suspekten Asche allein gestellt werden. Erst wenn Vergleichsaschen aus dem gleichen Ofen (Tierversuche sind unzureichend) untersucht worden sind und wenn die im Verdachtsfall gefundenen Arsenmengen den Durchschnittsgehalt der übrigen Aschenerheblich überschreiten, kann eine Vergiftung in Betracht gezogen werden. Aber auch dann sind die besonderen Tatumstände und die Krankengeschichte jeweils für die Beurteilung mit zu berücksichtigen. Der Arsengehalt des mit der Leiche verbrannten Eisens, gegebenenfalls auch anderer Metalle, muß besonders berücksichtigt werden.
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Schmidt, G. Arsenbefunde in Leichenaschen. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 43, 245–251 (1954). https://doi.org/10.1007/BF00663951
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