Antiepileptika und Leberschaden

Summary

540 autopsies of institutionalized epileptics who had been treated with anticonvulsant drugs were evaluated as to type and frequency of pathological changes in the liver and compared with a control series of 270 nonepileptics. A specific liver-toxicity of antiepileptic drugs, or combination of drugs, could not be established. Thus, only in 3 cases, one of which was fatal, was a relationship found between anticonvulsant drug therapy and liver damage.

Therefore, there seems to be no reason to discontinue anticonvulsant therapy or to reduce the usual dose for fear of causing liver damage. On the other hand, it was found that tuberculosis may have adverse effects upon the liver of patients undergoing anticonvulsant drug therapy. From 41 cases of active tuberculosis we found 13 with severe liver damage, 3 of which were fatal. 10 patients had, and 3 had not, received antituberculosis chemotherapy.

Zusammenfassung

Es wurden Art und Häufigkeit pathologischer Leberveränderungen bei 540 sezierten Anstaltsepileptikern erfaßt und ihre Beziehungen zu Medikamentenschäden untersucht. Als Kontrollen dienten 270 Nichtepileptiker des eigenen Sektionsgutes. Nur in 3 Fällen, von denen einer tödlich endete, ist ein Zusammenhang zwischen krampfhemmenden Medikamenten und Leberschaden wahrscheinlich. Es besteht daher kein Anlaß, eine notwendige antiepileptische Medikation mit Rücksicht auf die Leber zu unterlassen oder ungenügend zu dosieren. Hinweise auf eine besondere Lebertoxicität bestimmter Medikamente oder Medikamentenkombinationen ergaben sich nicht. Eine Tuberkulose belastet die Leber des unter entiepileptischer Medikation stehenden Krampfkranken erheblich. Wir sahen bei 41 aktiven Tuberkulosen 13 schwere Leberschäden, darunter 3 tödliche; 10 Patienten erhielten Tuberkulostatika, 3mal war die Tuberkulose nicht behandelt worden.