Formalgenese und Ultrastruktur der Kveim-Reaktion

Summary

Kveim-reactions of various stages were investigated histomorphologically, histochemically and by electron microscopy. Pure Kveim-antigen upon analysis contained no cellular organelles.

The Kveim reaction represents a useful model for the developmental study of epitheloid granulomas. The histological resemblance to primary sarcoid becomes obvious, especially by the ultrastructural appearance of epitheloid and giant cells.

Three types of epitheloid cells are ultrastructurally distinguishable: a compact type, a vacuolated type and a plasmocytoid type. The latter has not been observed in cutaneous sarcoid before. Histochemical and certain ultrastructural differences seem to be dependent upon the stage of development. Antigen phagocytosis took place even 50 days after antigen-injection. As in sarcoid granuloma the later stages of the Kveim reaction show paramyloidosis (“progressive hyaline transformation”) in which plasmocytoid cells play a productive role. Maturation of granulomas is accompanied by a progressive increase in the number of lymphocytes. They sometimes are found in close contact to phagocytes.

Further cytological characteristics also favor, the assumption of a delayed-type immune mechanism in Kveim reactions.

Zusammenfassung

Histomorphologische, histochemische und elektronenmikroskopische Verlaufsuntersuchungen wurden an Kveim-Reaktionen verschiedener Stadien durchgeführt. Zusätzlich wurde reines Kveim-Antigen analysiert.

Intakte oder zuordnungsbare Zellorganellen waren darin nicht nachweisbar.

Die Kveim-Reaktion erwies sich als ein gutes Modell zum Studium formalgenetischer Prinzipien epitheloidzelliger Granulome.

Wesentlich ist die histologische Verwandtschaft mit dem primären Sarkoid gleicher Lokalisation. Sie spiegelt sich in den ultrastrukturellen Bildern der Epitheloid-und Riesenzellen wider. Elektronenmikroskopisch lassen sich ein kompakter, ein vacuolärer und plasmocytoider Epitheloidzelltyp differenzieren. Plasmocytoide Epitheloidzelltypen konnten in Sarkoidgranulomen der Haut bisher nicht beobachtet werden.

Histochemische und geringe feinstrukturelle Unterschiede konnten auf das unterschiedliche Alter der Granulome zurückgeführt werden. So fanden noch am 50. Tag post injectionem vereinzelt Antigen-Phagocytosen statt.

Analog primären Sarkoidose-Granulomen zeigen spätere Stadien der Kveim-Reaktion eine Paramyloidose (sogenannte „progressive hyaline Transformation“). Bei diesem Prozeß spielen die plasmocytoiden Zellen — ebenfalls wie im Sarkoidose-Granulom — eine produktiv-funktionelle Rolle.

Die durchgeführten Verlaufsstudien zeigen, daß die Ausreifung der Granulome mit der Zunahme an Lymphocyten in direkter Beziehung steht. Es fanden sich feinmorphologische Kontakte zwischen Lympho- und Phagocyten, die auf einen Informationsmechanismus hinweisen.

Weitere cytologische Eigenheiten unterstreichen die Annahme für einen spätallergischen Pathomechanismus des Kveim-Testes.