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Vergleichende Untersuchungen zwischen Serum- und Gewebssaftalkohol

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Deutsche Zeitschrift für die gesamte gerichtliche Medizin Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Bei gleichzeitiger Bestimmung des Alkoholgehaltes im Serum und in dem von der freigelegten Grundfläche einer Cantharidenblase mittels Unterdruck abgesaugten Gewebssaft (Intercellularflüssigkeit) liegen die Gewebssaftwerte stets unter den Serumspiegeln. Während die Abstände beider Kurven im ansteigenden Kurventeil infolge der unübersichtlichen Resorptionsverhältnisse meist unregelmäßig sind, laufen die Kurven im absteigenden Teil fast parallel. Der Gipfelwert wird gleichzeitig erreicht.

Die geringeren Saftwerte lassen sich durch Verdampfen größerer Alkoholmengen infolge der Absaugung durch Unterdruck, womit im Prinzip eine Vakuumdestillation nachgeahmt wurde, erklären.

Das wiederum läßt die Vermutung gerechtfertigt erscheinen, daß die Gewebssaftwerte in Wirklichkeit höher als festgestellt liegen und daß die resultierenden Kurven in Übereinstimmung mit den bisher bekannten experimentellen Ergebnissen zumindest in der Abbauphase nicht wesentlich von den Serumkurven abweichen, wobei es offen bleiben muß, ob eine geringe zeitliche Verspätung der Saftkurven statt hat.

Trotz der methodischen Schwächen unserer Untersuchung, wird man vor allem auch im Hinblick auf das gleichzeitige Erreichen der Gipfelwerte beider Kurven den Schluß ziehen dürfen, daß sich der Diffusionsausgleich zwischen Blut und Gewebe nach abgeschlossener Resorption recht schnell vollzieht und daß demzufolge ein Blutalkoholgehalt auch für den Gewebsalkoholspiegel repräsentativ ist.

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Die vorliegende Mitteilung wurde auszugsweise als Vortrag auf dem Kongreß der Deutschen Gesellschaft für gerichtliche Medizin in Marburg 1956 gehalten.

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Sachs, V. Vergleichende Untersuchungen zwischen Serum- und Gewebssaftalkohol. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 50, 246–253 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00586082

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