Der Einfluß der Kreislauffüllung auf die Aktivität der Nierennerven beim Frosch

Zusammenfassung

An einheimischen Fröschen in Hydroxydion-Narkose wurden Aktionspotentiale am Nierennerven registriert und mit der Füllung des Kreislaufs und einzelner Herzabschnitte in Beziehung gesetzt. Die Versuche ergaben im einzelnen:

• 1. An den Nierennerven des Frosches lassen sich zentrifugale Impulsalven registrieren, deren Herkunft aus den Ganglien des abdominalen sympathischen Grenzstrangs durch Nicotinvergiftung nachgewiesen wurde.

• 2. Eine Erhöhung der Füllung des Kreislaufs, die durch Injektion von Ringer-Lösung hervorgerufen wird, führt zu einer Verminderung, eine Erniedrigung der Füllung zu einer Vermehrung der Impulse.

• 3. Wird der rechte Vorhof durch Unterbindung der zuführenden Venen und eine II.Stanniusligatur vom übrigen Kreislauf abgetrennt, so besteht eine Beeinflussung der Aktivität am Nierennerven von der Füllung des Vorhofs in der Form, daß eine erhöhte Füllung mit einer Verminderung, eine herabgesetzte Füllung mit einer Vermehrung der Impulse einhergeht.

• 4. Nach doppelseitiger Vagotomie wird die Aktivität der Nierennerven durch eine veränderte Füllung des Kreislaufs nicht mehr beeinflußt, sondern streut um einen statistischen Mittelwert.

• 5. Aus den Versuchen wird gefolgert, daß die Aktivität der Nierennerven von Receptoren im Vorhof beeinflußt werden kann. Welche Bedeutung diese Befunde für die Nierenphysiologie haben können, wird diskutiert.