Zusammenfassung
Es wurde die Zusammensetzung eines Luminolreagens mit Natronlauge angegeben, das sich sehr gut zum Nachweis forensisch wichtiger Blutspuren eignet. Angetrocknetes oder Frischblut kann mit Hilfe des angeführten Reagens bis zu Verdünnungen 1∶10000000 sicher durch die gut sichtbare Chemiluminescenz des Luminols nachgewiesen werden. Die durch die Blutspuren verursachte Chemiluminescenz des Luminols kann sehr genau photoelektrisch gemessen und registriert werden.
Zwischen der maximalen Luminescenzintensität (Ø m ) bzw. der Lichtsumme (L) und der Blutkonzentration besteht in weiten Grenzen eine lineare Beziehung.
Die Stammlösungen für das Luminolreagens sind monatelang haltbar, und das gebrauchsfertige Reagens zeigt bei sorgfältiger Bereitung keine Eigenluminescenz. Es ist auch im verdünnten gebrauchsfertigen Zustand einige Tage haltbar und verwendbar.
Urin löscht in großem Maße die Chemiluminescenz des Luminols beim Blutnachweis. Diese Erscheinung stört beim Spurennachweis von Blut, kann aber zum Nachweis von Urin herangezogen werden.
Die Chemiluminescenz des Luminols kann auch zum Unterscheiden des Oxyhämoglobins von Methämoglobin und Kohlenoxydhämoglobin verwendet werden.
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Weber, K. Die Anwendung der Chemiluminescenz des Luminols in der gerichtlichen Medizin und Toxikologie. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 57, 410–423 (1966). https://doi.org/10.1007/BF00583303
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