Zusammenfassung
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1.
In der Milz der Eidechse (Abb. 4a) ist keine Sonderung in weiße und in rote Pulpa nachweisbar. Auch kommt eine Unterteilung der roten Pulpa in besondere Pulpastränge hier noch nicht vor. In dieser Hinsicht ist also die Pulpa der menschlichen Milz komplizierter gebaut (s. Abschnitt Schlußfolgerung beiBlechschmidt 1937).
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2.
In der Milzkapsel fehlen Muskeln.
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3.
Die Verteilung der Arterien und der arteriellen Kapillaren erfolgt gleichmäßig (Abb. 6).
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4.
Die größeren Arterien teilen sich vorwiegend dichotomisch (Abb. 6,P); die Aufteilung in die Kapillaren erfolgt pinselartig („Kapillarbüschel“ Abb. 6,KB).
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5.
In der Eidechsenmilz gibt es keine Kapillarhülsen.
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6.
Die arteriellen Kapillaren enden im Reticulum (Abb. 10).
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7.
Im Reticulum sind engere und weitere Maschen zu unterscheiden. Letztere ordnen sich zu röhrenförmigen Gebilden — denReticulumröhrchen (Abb. 10,R).
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8.
Die in der Eidechsenmilz vorhandenen venösen Sinus (Abb. 10,US) stehen nur selten untereinander in Verbindung. Ihr Anteil an der Masse des Reticulums ist gering. Ihre Wand entspricht der vonS. Mollier für andere niedere Wirbel angegebenen Bauweise.
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9.
Die Pulpavenen (Abb. 11,PV) besitzen keine Muskularis. Ihr Bindegewebe ist während ihres weiteren Verlaufes im Inneren der Milz auffallend schwach. Hier werden diese Venen nur durch die Arterien gestützt (Abb. 12, V). Eigentliche Trabekel gibt es nicht.
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D 25. Die Anregung zu dieser Arbeit gab DozentE. Blechschmidt.
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Dünzen, H. Über die Architektur der Milz bei Lacerta muralis und viridis. Z.Zellforsch 29, 374–389 (1939). https://doi.org/10.1007/BF00582247
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