Zusammenfassung
Die Bildung eines Blutkapillarnetzes wird als physiologischer Prozeß aufgefaßt, bei dem gleichartige, nicht zu bestimmten Strukturelementen determinierte Zellen (Endothelzellen) zusammenwirken. Die Netzentstehung wird u. a. durch die relativ seltenen, spontanen Sproßbildungen der Endothelzellen ermäglicht. Formal ist die Flächengliederung der Kapillarnetzentwicklung als fortwährende Flächenteilung durch neu entstehende Seitensprosse zu beschreiben. Durch Aufstellung der theoretischen Erwartung für das Ergebnis fortwährender, zufallsmäßiger Flächenteilung und durch Vergleich dieser Erwartung mit beobachteten Größenverteilungen der gefäßfreien Räume in Kapillarnetzen verschieden alter Keimscheiben wird die Strukturabhängigkeit der Gefäßnetzentwicklung ermittelt. Die erhaltenen Befunde bestätigen Ergebnisse früherer Untersuchungen und verdeutlichen den Zusammenhang zwischen den Gesetzmäßigkeiten der Gefäßbildung und der zu beobachtenden Gefäßnetzstruktur.
Literatur
Bremer, H.: Das Dottergefäßsystem beim Hühnchen als Beispiel einer Strukturentwicklung. Wilhelm Roux' Arch. Entwickl.-Mech. Org.150, 702 (1958).
Bremer, H.: Einfluß der Gefäßkrümmung auf die Entwicklung von Seitengefäßen in einem Blutkapillarnetz. Biol. Zbl.78, 107 (1959).
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Die Untersuchungen wurden mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt.
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Bremer, H. Untersuchungen über den formalen Zusammenhang zwischen einer Struktur und deren Entwicklung am Gefässnetz der Hühnerkeimscheibe. W. Roux' Archiv f. Entwicklungsmechanik 152, 585–592 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00582040
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00582040