Zusammenfassung
Der Autor hebt die Wichtigkeit der anatomischen Untersuchung der das Gehirn versorgenden Schlagadern bei allen jenen Fällen hervor, in denen Erweichungsherde im Cerebrum bzw. im Cerebellum zu finden sind. Diese Erweichungsherde können nämlich durch die sich zu den Syphonthrombosen gesellenden Embolien bewirkt sein. Es wird an Hand von Abbildungen die Sektionstechnik eingehend veranschaulicht, ferner werden die zwischen den nutritiven Schlagadern des Gehirns bestehenden Anastomosen beschrieben, und zwar
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1.
der Circulus arteriosus centralis inferior,
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2.
der Circulus arteriosus centralis superior,
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3.-4.
der Circulus arteriosus lateralis dexter et sinister.
Durch die Stenosen, Obliterationen der unter dem Circulus arteriosus Willisi gelegenen Gefäßäste ist das Leben nicht unmittelbar gefährdet, da die cerebrale Blutversorgung durch die Circuli arteriosi gesichert ist. Gefahr besteht nur in jenem Fall, wenn auf irgendeinem Gehirngebiet embolische Erweichungsherde entstehen oder größere Arterienstämme sich plötzlich verschließen. Die Syphonthrombose und die sich zu dieser gesellende Gehirnembolie erweisen konkret die Todesursache. Wenn jedoch im Gehirn embolische Herde geringerer Ausdehnung entstanden sind, so können an deren Stelle Cysten zurückbleiben, die das Leben nicht unmittelbar gefährden. Bei den in den Syphons befindlichen Verschlußthromben kommt es sogar zur Organisation und Rekanalisation, und die Blutzirkulation kann, wenn auch in geringerem Maß, über den rekanalisierten Gefäßabschnitt neuerlich beginnen.
Zur Klärung der Pathogenese ist demnach die Untersuchung der Syphone der A. carotis interna und vertebralis auch bei Gehirnerweichung erforderlich.
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Ökrös, S. Syphonthrombosen und ihre gerichtsmedizinische Bedeutung (Obduktionstechnik). Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 60, 103–115 (1967). https://doi.org/10.1007/BF00580199
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