Verlagerungsversuche zur Untersuchung der prospektiven Potenz der Blastomeren des Echinidenkeimes

Zusammenfassung

• 1. Bei Zellverlagerungen von Furchungsstadien der Echiniden entwickeln sich die Zellen weitgehend gemäß ihrer prospektiven Bedeutung. Die animalen Zellen liefern Ektoderm, die vegetativen Meso- und Entoderm. Aber auch innerhalb der Keimblätter werden die Zellen, soweit kontrollierbar, entsprechend ihrer prospektiven Bedeutung verwandt.

• 2. Werden durch die experimentelle Beeinflussung zusammengehörende Zellen getrennt, so besteht deutlich die Neigung derselben, sich wieder zu normaler Lagerung zusammen zu schließen.

• 3. Werden durch die Verlagerungen die vegetativen Zellen auseinander gerissen, schließen aber später wieder zusammen, so kann ein normaler Pluteus entstehen.

• 4. Gelingt den vegetativen Zellen der Zusammenschluß nicht, sondern bleiben sie in Gruppen getrennt, so invaginiert jeder vegetative Bereich für sich. Es entstehen Larven mit doppeltem Darm.

• 5. Kleinere vegetative in den Ektodermbereich verlagerte Bezirke werden in das Innere der Blastula ausgestoßen.

• 6. Werden durch die Derangierung des 16-Zellenstadmms die animalen Zellen getrennt, so kann eine normale Larve entstehen, wenn sie wieder zusammenfinden.

• 7. Bleiben die animalen Zellen infolge der Verlagerung durch vegetatives Material voneinander getrennt, so entsteht eine Doppellarve.

• 8. Durch die Verlagerung der animalen und vegetativen Blastomeren des 16-Zellenstadmms sowohl unter sich als auch gegeneinander können Larven mit gedrehtem Darm entstehen. Dabei richtet sich das Wachstum des Vorderdarmes zuerst nach der animalen Hälfte als Ganzem, dann nach der Lage der animalen Mundanlagestelle speziell.