Zusammenfassung
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1.
In unseren Versuchen zeigten die Farbstoffe Brillantcresylblau, Cresylechtviolett und Bismarckbraun einzeln oder in der Kombination gegenüber den Tumoren der Maus eine wachstumshemmende Wirkung.
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2.
Die vitale Färbung der Geschwülste ist dabei inkonstant und betrifft meist nur einzelne mehr oder weniger große Teile der Tumoren.
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3.
Es ist nicht bewiesen, daß die Wachstumshemmung nur durch diese Vitalfärbung zustande kommt. Es könnten auch andere Wirkungsmechanismen mit tumorfernem Angriffspunkt in Frage kommen.
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4.
Die bei den Regenerationsgeweben gewonnenen Resultate, wonach die selektive Vitalfärbung mit einer Wachstumshemmung des gefärbten Gebietes einhergeht, lassen sich also nur teilweise auf Geschwülste übertragen, indem nur die Tatsache als gesichert gelten kann, daß die Wachstumsenergie der Mäusetumoren durch einige bestimmte basische Farben, die vital gespeichert werden können, in einem Teil der Fälle gehemmt wird.
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5.
Durch geeignete Dosierung der Farbstoffe kann die Schädigung der geschwulsttragenden Tiere durch Tumortoxine deutlich verringert werden. Dieser Effekt zeigt sich in der Besserung des Allgemeinzustandes mit Gewichtszunahme und der Verlängerung der mutmaßlichen Lebensdauer.
Literatur
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Wilhelmi, G., Steinmann, P. Blockierung hochaktiver Zellen durch Vitalfärbung und deren praktische Anwendungsmöglichkeiten. W. Roux' Archiv f. Entwicklungsmechanik 144, 343–354 (1950). https://doi.org/10.1007/BF00576337
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00576337