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Weitere Versuche über die Veränderung der Induktionsleistungen von gekochten Organteilen

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Wilhelm Roux' Archiv für Entwicklungsmechanik der Organismen Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es wurde die Induktionsfähigkeit von 2 Stunden lang gekochter Mäuseniere und von Tritonleber nach verschieden langer Kochzeit (etwa 2 Sek., 5 Min., 15 Min.) durch Implantation in die frühe Gastrula vonTriton alpestris geprüft.

Die 2 Stunden lang gekochte Mäuseniere hat ihre Induktionsfähigkeit fast ganz verloren, nur in vereinzelten Fällen treten noch schwache Induktionen auf.

Die Tritonleber induziert schon nach kurzem Abbrühen kein Mesoderm mehr, die Neuralinduktionen gehen ebenfalls zurück. Nach 5 Min. langem Kochen bleiben die mesodermalen Induktionen weiter aus, die neuralen steigen an. Durch 15 Min. langes Kochen des Induktors sinken sie wieder ab.

Die induzierten Augen und Nasen nehmen nach kurzem Abbrühen erheblich zu, erreichen bei einer Kochzeit von 5 Min. ihren Höhepunkt und nehmen erst bei 15 Min. langem Kochen wieder ab. Sie können gut ausgebildet sein, selbst wenn sie mit schlecht differenzierten kleinen Neuralteilen auftreten.

Aus den Versuchsergebnissen wird geschlossen, daß für die Induktion von mesodermalen und von ektodermalen Gebilden spezifische, untereinander qualitativ verschiedene Faktoren verantwortlich sind, von denen die mesodermalen durch das Kochen leichter angegriffen werden. Die Unterschiede in der neuralen Leistungsfähigkeit der verschieden lang gekochten Leber könnten auf quantitativen Veränderungen der gleichen Induktorsubstanz beruhen. Wahrscheinlich ist die Induktion von Augen und Nasen durch die Annahme weiterer spezifischer Induktionsfaktoren zu erklären, die in vielen induktionsfähigen Geweben bei einer durch das Kochen bedingten Stoffumwandlung entstehen können.

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Hsiao-Hui, C. Weitere Versuche über die Veränderung der Induktionsleistungen von gekochten Organteilen. W. Roux' Archiv f. Entwicklungsmechanik 140, 25–38 (1940). https://doi.org/10.1007/BF00576245

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