Encephalitis als raumfordernder Krankheitsproze

Zusammenfassung

Es wird eine herdförmige, in der rechten Großhirnhemisphäre parietal lokalisierte mit Hirndrucksteigerung einhergehende und als infektiöses Krankheitsbild verlaufende Meningo-Encephalitis bei einem 19 jährigen jungen Mann beschrieben. Die Diagnose einer Encephalitis konnte histologisch durch die Untersuchung des Hirnpunktates gesichert werden. Bemerkenswert war die Kombination zwischen lymphoplasmacellulären Infiltraten und Gliaknötchen, das histologische Bild hatte Ähnlichkeit mit der Encephalitis B. Als Ursache wird eine leichte allgemeine Infektion, vermutlich mit penicillinempfindlichen Erregern nach einer nicht näher definierbaren Erkältungskrankheit angenommen, die in diesem Falle eine so schwere Hirnbeteiligung verursachte, weil gleichzeitig während des katarrhalischen Stadiums ein recht erhebliches Kopftrauma stattgefunden hat, das sofort zu starken Kopfschmerzen auf der rechten Kopfseite und Benommenheit geführt hat. Während des Klinikaufenthaltes trat nach einer erneuten Erkältung mit Rhinitis und Pharyngitis wiederum eine Verschlechterung des durch Penicillin vorübergehend deutlich gebesserten Zustandes und der Herdsymptome auf. Da bei der Encephalographie eine Zunahme der schon früher festgestellten Verdrängung des rechten Seitenventrikels nach unten nachgewiesen werden konnte, wurde eine Entlastungstrepanation vorgenommen, die dann zusammen mit einer zweiten Penicillinbehandlung zur praktischen Ausheilung führte. Das Problem Encephalitis-Hirntrauma wird an Hand von Literaturbeispielen besprochen.