Zusammenfassung
An narkotisierten Kaninchen wurden Schußversuche (Pistole, 7,65 mm) durchgeführt, die das Ziel hatten, Art und Ausmaß der vom Einschuß her erfolgten Rückschleuderung im vollen Umfang auf großen Kartonflächen (48×68 cm) zu erfassen. Hinweise auf die Schußrichtung ergeben sich nur beim absoluten Nahschuß. Beim relativen Nahschuß sind die erhaltenen Bilder inkonstant. Ab 2,5 cm Schußentfernung kommt es unabhängig vom Schußwinkel (0–30°) nur noch zu spärlicher, unregelmäßig begrenzter Rückschleuderung von Blut, Haaren und Pulverschmauch. Der Schwerpunkt der Spuren lag auf dem „Abklatschbild jedoch stets oberhalb der Mündung der Waffe.
Gleichzeitig wurde die mögliche Rückschleuderung von Haaren und Gewebsteilen vom Ausschuß in den Schußkanal hinein überprüft. In keinem Fall wurde ein derartiges Phänomen beobachtet“.
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In technischer Zusammenarbeit mit Herrn Krim.-OberinspektorGast, Leiter der Mordkommission beim Pol.-Präs. in Mainz und HerrnDietz von der Kriminalpolizei in Mainz.
In Anlehnung an einen Vortrag auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Gerichtliche und Soziale Medizin vom 30. 9 bis 3. 10. 62 in Münster i. Westf.
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Wagner, H.J. Experimentelle Untersuchungen über Art und Ausmaß der Rückschleuderung von Blut und Gewebeteilen beim absoluten und relativen Nahschuß. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 54, 258–266 (1963). https://doi.org/10.1007/BF00574419
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