Zusammenfassung
Die Zumischung von Umgebungsluft zu Abgasstrahlen von Triebwerken kann schuberhöhend wirken, wenn sie bei anderem als dem Umgebungsdruck stattfindet.
Zumischung in Unterdruckmischkammern ist allerdings auf so mäßige Bewegungsgeschwindigkeiten beschränkt, daß der Bewegungsstaudruck noch nicht zu störend auf den Unterdruck einwirkt.
In diesen Fällen ergeben sich sehr erhebliche Schubsteigerungen, die die Unterdruckmischung für ortsfeste Unter- und Überschall-Windkanalanlagen, Höhenprüfstände, und Landoder Wasserfahrzeuge interessant machen.
Zumischung in Überdruckmischkammern wird dagegen um so wirksamer, je höher die Bewegungsgeschwindigkeit ist, so daß diese besonders für Luft-Fahlzeuge im hohen Unterschallund im Überschallbereich in Frage kommt.
Dabei ist die verhältnismäßige Schuberhöhung unter sonst gleichen Umständen um so größer, je kleiner die Machzahl des ursprünglichen Abgasstrahles ist, steigt also in der Richtung: Rakete, Turbinenstrahltriebwerk, Verpuffungsstrahltriebwerk stark an.
Bei der letzteren Triebwerksart, die noch funktionsempfindlich gegen hohe Anblasegeschwindigkeiten und geringe Luftdichten ist, läßt sich in Überdruckmischkammern außerdem eine Klimaverbesserung erzielen, wodurch der Fluggeschwindigkeitsbereich und Flughöhenbereich für Verpuffungsstrahltriebwerke sehr erweiterungsfähig wird.
Man darf von ihnen unter diesen Umständen bei hohen Fluggeschwindigkeiten Gesamtwirkungsgrade erwarten, die sich denen der Turbinenstrahltriebwerke nähern.
Die relative Schuberhöhung ist bei Unterdruckmischkammern im Stand am größten, um mit wachsender Bewegungsgeschwindigkeit sehr rasch abzufallen und schon bei Bruchteilen der Machzahl Eins zu verschwinden.
Die relative Schuberhöhung ist bei Überdruckmischkammern im Stand Null, um mit wachsender Bewegungsgeschwindigkeit sehr rasch anzusteigen und im Überschallbereich Höchstwerte zu erreichen.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Sänger, E. Luftzumischung zu Abgasstrahlen. Ing. arch 18, 310–323 (1950). https://doi.org/10.1007/BF00538492
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF00538492