Zusammenfassung
Die Versuchsergebnisse lassen sich erklären, wenn der spannungsoptische Effekt als eine Ordnung von optischen Grundelementen gedeutet wird. Die optischen Grundelemente besitzen eine gewisse Doppelbrechung, die aber durch die vollkommene Unordnung der Elemente im unbelasteten Material nicht nach außen in Erscheinung treten kann; eine aufgebrachte Belastung ruft eine Ausrichtung hervor und läßt die bisher verborgene Doppelbrechung nun nach außen sichtbar werden.
Im belasteten Material können drei Dehnungsanteile unterschieden werden, die sich am markantesten durch die Größe des Quotienten, der aus dem optischen Effekt und der zugehörigen Dehnung gebildet wird, unterscheiden.
Versuche mit verschieden stark gehärteten Dekoritmaterialien ergeben, daß durch die Härtung eine Zunahme des effektiven Querschnitts bewirkt wird; der effektive Querschnitt ist der Querschnitt des gebundenen Materials; nur dieser ist befähigt, die eingeleitete Last weiterzugeben.
Für den rein elastischen Bereich (Hooke) wird für Materialien mit verschiedenen Härtungsgraden eine Konstante ϰ gegeben, die auch praktisch bei Versuchen mit erhöhter Modelltemperatur erhalten bleibt. Anschließend wird ein Faktor ψ definiert, der Auskunft über die Größe der rein elastischen Dehnung zur Zeitdehnung bei der Erhöhung der Isochromatenordnung um eine Einheit gibt.
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Die Untersuchung wurde im Mechanisch-technischen Laboratorium der Technischen Hochschule, München durchgeführt. — Dem Leiter des Institutes, Herrn o. Prof. Dr. L. Föppl, habe ich für die stete Förderung der Untersuchungen zu danken.
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Schäfer, A. Das polarisationsoptische Verhalten der Kunststoffe Celluloid und Dekorit. Ing. arch 20, 81–87 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00537165
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