Zusammenfassung
Kulturen der erwachsenen Meerschweinchenmilz und des embryonalen Hühnerherzens werden mit Hilfe des Reduktionsindicators Triphenyltetrazoliumchlorid auf dehydrierende Fermente untersucht.
Im Bereich ausgewanderter Lymphocyten und Makrophagen konnte keine Formazankristalle nachgewiesen werden. In vitro gezüchtete Milzfibroplasten reduzieren Triphenyltetrazoliumchlorid besonders stark. Herzfibroplasten von 7–9 Tagen alten Hühnerembryonen lassen im allgemeinen jegliche Reduktionserscheinungen vermissen; nur in einzelnen wenigen Kulturen konnten kleine Krystalle in der Nähe des Mutterstücks beobachtet werden. Die Kristallbildung war nur lebenden Zellen eigen.
Aus den Befunden an Milzfibroplasten wird auf eine starke Dehydraseaktivität der in vitro wachsenden Zellen normaler Gewebe geschlossen und hinsichtlich ihres Stoffwechsels mit den Zellen maligner Tumoren verglichen.
Zur Frage des Reduktionsortes des TTC innerhalb der Zelle konnten keine eindeutigen Anhaltspunkte gefunden werden. Es wird aber vermutet, daß die Cytoplasmagranula und unter ihnen namentlich die Mikrosomen als Bildungsstätte der Formazankrystalle in Frage kommen.
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Triphenyltetrazoliumchlorid wurde von “Bayer” Leverkusen bezogen.
Die Untersuchungen sind mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgeführt.
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Knoth, W. Über die Anwendung des Reduktionsindicators Triphenyltetrazoliumchlorid (TTC) in der Gewebezüchtung. Z Krebs-forsch 59, 347–356 (1953). https://doi.org/10.1007/BF00530557
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